Historie

Larcher Touristik - mit Tradition in die Zukunft

Erfahren Sie mehr über unsere Historie, von den Anfängen bis heute.

1945 - 1950

Der Krieg war zu Ende. Für alle begann der mühsame Weg des Wiederaufbaus. Albert Larcher und seine Frau entschlossen sich, in dieser Situation aus der Not eine Tugend zu machen und den Schritt in das Unternehmertum zu wagen. Aus alten Wehrmachtsbeständen wurden ein Opel Blitz-LKW und ein Opel Blitz-Omnibus angeboten und Albert Larcher musste auswählen. Er entschied sich für den Omnibus und damit für die Personenbeförderung – der richtige Weg, wie die Zukunft zeigen sollte. Doch der Beginn war mühsam. Zahlreiche Behördengänge und viel Überzeugungsarbeit mussten geleistet werden und am 4. September 1945 war es endlich soweit: Albert Larcher konnte den ersten öffentlichen Busbetrieb im Linienverkehr aufnehmen.
04.09.1945: Albert Larchers Antrag für das Gewerbe eines Omnibus-Betriebs wird von der Regierung von Oberbayern genehmigt. Aufnahme des öffentlichen Linienverkehrs Poing – Ebersberg mit einem Opel Blitz-Omnibus
1946: Anschaffung eines zweiten Busses (ebenfalls ein Opel Blitz)
Ein Opel Blitz-Omnibus aus Wehrmachtsbeständen.
Der Start in das neue Unternehmen gestaltete sich in den Nachkriegswirren äußerst kompliziert, doch Albert Larcher, damals noch mühsam mit dem Fahrrad unterwegs, verfolgte hartnäckig sein Ziel, und im September 1945 genehmigte die Regierung von Oberbayern und die Militärregierung in Ebersberg endlich den Antrag für das Gewerbe eines Omnibusbetriebs. Kein Wunder, dass sein Sohn, der jetzige Firmeninhaber Herbert, stolz vom Fahrersitz blickt….
Der erste öffentliche Linienverkehr von Poing nach Markt Ebersberg war für die Bevölkerung des gesamten Umlands von entscheidender Bedeutung, gab es doch nur in Ebersberg die begehrten Lebensmittelkarten. Diesem Umstand und dem Zuzug vieler Aussiedler und Flüchtlinge war es zu verdanken, dass Albert Larcher bald einen zweiten Bus kaufen musste, die nun mit drei Fahrern die ständig wachsende Zahl der Fahrgäste beförderten.
Der Betrieb von Omnibussen war zu dieser Zeit wesentlich mühsamer als heute. So wurden die Motoren der Opel Blitz-Omnibusse noch von einer Holz-Gas-Anlage angetrieben und der dritte Fahrer war dafür zuständig, dass ständig genügend Gas und Holz als Treibstoff zur Verfügung stand. Der Aufwand, der damit häufig verbunden war, wird an einem Beispiel deutlich: Albert Larcher übernahm in den ersten Nachkriegsjahren für die Deutsche Lufthansa den Transport der Fluggäste nach Frankfurt, wenn die Flugzeuge in München-Riem nicht starten konnten. Für die weite Strecke musste natürlich zusätzliches Tankholz für Tankstopps mitgeführt werden. So musste das nasse Holz um 10 Uhr abends noch zur Ziegelei Akgrob zum Trocknen gebracht werden, um es am nächsten Tag um 4 Uhr früh wieder abholen zu können – denn nur trockenes Holz eignete sich als Tankholz.

1951 - 1960

Wirtschaftswunderzeiten. Das Leben lohnt sich wieder, macht Spaß. Raus aus der eigenen Umgebung: Die Alpen und Italien werden als Urlaubsziele entdeckt. Das damalige Hauptreisemittel war der Omnibus – und Albert Larcher ist dabei. Mit einem fabrikneuen „Wandervogel“ wird das Touristikprogramm eröffnet. In 12 Stunden über die Alpen auf ungeteerten Passstraßen: Heute kaum vorstellbar, welche Strapazen damals die Menschen freiwillig auf sich genommen haben, um ein Stückchen weite Welt zu erleben. Auch für Albert Larcher und sein Unternehmen ging es aufwärts: Stattliche 8 Busse zählte nun seine Flotte, die auch im täglichen Werksverkehr der Firma Stahlgruber aus dem gesamten Umkreis zum Werk nach Poing eingesetzt wurden.
1951: Grundstückskauf und Bau eines Wohnhauses mit drei Betriebshallen in Markt Schwaben, Neusatzerstraße. Anschaffung des ersten fabrikneuen Omnibusses (Wandervogel) und Aufnahme des Mietwagenverkehrs.
1952: Beginn des ersten Ausflugsverkehrs (nach Bayrischzell)
1954: Kauf eines stromlinienförmigen Krauss-Maffei-Reisebusses in Leichtbauweise. Internationaler Reiseverkehr nach Jugoslawien, Italien, Schweiz.
1955: Erweiterung des Fuhrparks auf sieben Omnibusse
1956: Erster Werksverkehr für die Firma Stahlgruber
1959: Umbau und Vergrößerung des Betriebsgeländes
1960: Gründung der Firma Larcher und Sohn
Albert Larcher und sein erster fabrikneuer Omnibus, der Wandervogel. Das Fahrgestell mit einem 12-Zylinder-V-Benzinmotor war von Ford, der Aufbau wurde von den Vereinigten Werkstätten in München am Wiener Platz gefertigt. Wegen des hohen Benzinverbrauchs (ca. 45 Liter/100 Km!) und der damaligen Benzinknappheit wurde in der eigenen Werkstätte ein 90 PS-Henschel-Dieselmotor eingebaut, so dass den ersten Ausflugsfahrten auch nichts mehr im Wege stand.
Da das Reisen ins Ausland immer leichter und attraktiver werden sollte, musste man den Fahrgästen immer mehr Komfort bieten – und Albert Larcher leistete sich einen der zur damaligen Zeit schönsten Omnibusse, einen Krauss-Maffei-Leichtbus in Stromlinienform. Von da an wurde, sehr aufwendig, ein eigenes Tagesreiseprogramm gestaltet: Die Larchers fuhren die Strecken für die Mehrtagesfahrten mit dem eigenen Pkw ab, reservierten die Hotels und schrieben den Fahrtverlauf auf Matritzen, die sie für die Kunden per Hand auf einem Vervielfältiger abzogen. So organisiert konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen – was auch Sohn Herbert und seine spätere Ehefrau hier in Bozen feststellen konnten.

1961 - 1970

Auf zu neuen Ufern! Nicht nur die politische Landschaft und die Mode verändert sich, die Welt wird auch scheinbar grenzenlos. Der Sohn und heutige Firmeninhaber Herbert Larcher reagiert: Zusammen mit seiner Ehefrau begann er den Ausbau des gesamten Fernreiseverkehrs; Reisen nach Tunesien, Marokko, Norwegen, Island und die UdSSR wurden in das Programm aufgenommen und erfolgreich durchgeführt.
Der Aufschwung des Tourismus wird auch zum wirtschaftlichen Erfolg für das Familienunternehmen Larcher, trotzdem versäumte man nicht, den Fahrzeugpark ständig zu modernisieren: Doppelverglasung , Schlafsessel, Kühlschrank, Radio und Stereoanlage waren schon damals Standard in allen Omnibussen.
1962: Erster Schulbusverkehr Bayerns, im Auftrag der Deutschen Bundespost
1965: Herbert Larcher beginnt den Aufbau des gesamten Fernreiseverkehrs
1969: Kauf des ca. 5000 qm großen Grundstücks in der Anzinger Straße, Markt Schwaben
Der erste regelmäßige Schulbusverkehr Bayerns verband Aschheim-Kirchheim und Feldkirchen – gefahren von der neugegründeten Firma Larcher und Sohn. Auftraggeber war damals noch die Deutsche Bundespost, und in den folgenden Jahren brachten drei moderne Gelenkbusse Tausende von Kindern sicher und zuverlässig zur Schule und wieder nach Hause.
Obwohl das Betriebsgelände ständig ausgebaut wurde (wie hier 1958), platzte es inzwischen aus allen Nähten. Ein großes Grundstück in der Anzinger Straße wurde für den geplanten Neubau eines modernen Betriebshof gekauft.
Die dritte Generation wächst heran: Die Söhne Herbert und Albert 1965
Auszüge aus dem Programm 1970:
„Vergessen Sie den Alltag und die Sorgen, vertrauen Sie sich uns an, genießen Sie die Schönheit der Natur und erleben Sie sie mit uns, Sie brauchen auf nichts Gewohntes zu verzichten. Unsere Erfahrung ist eine Garantie für Sie. Ihr Vertrauen eine Verpflichtung für uns … Darum merke Dir! Willst Du reisen mit Behagen, brauchst Du nur bei Larcher fragen! … Schöne Reisen zu Mini-Preisen!“

1971 - 1980

Ein neues Bewusstsein entsteht. War bisher die individuelle Motorisierung des Einzelnen Zeichen und Ausdruck der neugewonnenen Freiheit, so entsteht durch den Schock der Ölkrise und die sichtbaren Umweltzerstörungen ein neues Denken: „Sanfteres“ Reisen und der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs sind nun die Stichworte, die an Bedeutung gewinnen. In München und Umgebung etabliert sich im Umfeld der Olympischen Spiele ein leistungsfähiges Nahverkehrssystem (MVV), das im Lauf der Jahre ständig erweitert wurde. Fast selbstverständlich erscheint es heute, dass der Linienverkehr der Firma Larcher Reisen natürlich in das MVV-System integriert wurde und seitdem als fester Bestandteil nicht mehr wegzudenken ist.
1972: Baubeginn eines modernen Betriebshofes mit Waschanlage, Werkstätte und Wohnhaus
1974: Umzug in die Anzinger Straße 26
1979: Der Linienverkehr wird in das MVV-System integriert
Die Reiseziele beschränken sich längst nicht mehr auf Europa, auch nordafrikanische Länder, wie hier Tunesien, sind Programmschwerpunkte von Larcher Reisen.
Eine wichtige Voraussetzung für den Geschäftserfolg der Firma Larcher Reisen war das Bestreben, dem Kunden individuelle Lösungen anzubieten. So konnte eine größere Reisegruppe eben Skandinavien mit dem Gelenkbus entdecken, während der VW-Bus z.B. für den Familienausflug zur Verfügung stand.
Der Linienverkehr 446 (Markt Schwaben Ebersberg) wurde 1979 in den MVVintegriert.

1991 - 1995

Nach dem Krieg mussten Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden. Viele haben sich im Lauf der Jahre als falsch erwiesen, andere hingegen tragen heute reiche Früchte. Albert Larcher entschied sich 1945 für den Opel Blitz-Omnibus und damit für die Personenbeförderung – eine damals mutige, aber erfolgreiche Entscheidung: Heute genießt Larcher Touristik weit über den Landkreis hinaus ein hohes Ansehen und ist mit ihrem modernen Fuhrpark mit dem kleinsten Reisebus mit 8 Sitzen über alle Zwischengrößen bis zum 64-Sitzer Reisebus für die kommenden Aufgaben bestens gerüstet. 

1995: Start des Versuchsprojekts City Verkehr P.P.A (Poing – Pliening – Anzing). Erwerb eines 4750 qm großen Nachbargrundstückes zur Betriebsvergrößerung
Der Fuhrpark wird ständig modernisiert und erweitert, um dem Fahrgast noch mehr Komfort und noch mehr Sicherheit zu bieten.
Die immer größer werdenden Verkehrsprobleme verlangen individuelle Lösungen: 1995 wurde das Versuchsprojekt City Verkehr P.P.A. gestartet, das mit seinen bequemen Kleinbussen eine echte Alternative für die Autofahrer bietet. P.P.A. steht für Poing-Pliening-Anzing, heißt aber auch: Praktisch-Pünktlich-Attraktiv!
Wie hätte sich wohl die heutige Stadt Ebersberg und ihre Region entwickelt, wenn es nicht Menschen wie Albert Larcher gegeben hätte, die nach dem Krieg mit ihren Ideen und mit ihrem Einsatz halfen, wieder eine funktionierende Infrastruktur in unserer Region aufzubauen? Der erste öffentliche Linienverkehr, den Alber Larcher mit seinen Bussen fuhr, der Werksverkehr von hier ansässigen Firmen, der zuverlässige und sichere Einsatz von Schulbussen, später die Einbindung im MVV – das waren auch Leistungen, die halfen, unsere Region zu dem zu machen, was sie heute ist. Inzwischen sind es fünf Geschäftszweige, die Larcher Touristik so erfolgreich machen, fünf Säulen, die auch in Zukunft Basis des Unternehmens sein werden:
Es wird wichtig sein, keinen dieser Bereiche zu vernachlässigen, sondern mit neuen Ideen ständig auszubauen. So ist, angesichts der Verkehrsprobleme durch den zunehmenden Individualverkehr, die Frage nach einem effizienten öffentlichen Nahverkehr aktueller denn je. Auch private Initiativen (wie etwa der Werksverkehr) werden an Bedeutung gewinnen, und es wird durch die ständig steigenden Kosten vielleicht der Zeitpunkt kommen, an dem sich der Besitz eines eigenen Pkw`s zu Gunsten eines punktuellen Gebrauchs eines Mietwagens nicht mehr rechnet. Dass die Zukunft des Tourismus nicht darin liegt, zu Dumping-Preisen mit last-minute-Flügen an einen unbekannten Strand zu fliegen, um, ohne Menschen und Kultur kennengelernt zu haben, nach zwei Wochen zurückzukehren, ist voraussehbar….
Sicherheit und Umwelt – Lösungen der Probleme dieser Themenbereiche werden weiterhin maßgebend für die Investitionen der Larcher Touristik sein, denn dem sicheren und umweltfreundlichen Reisen gehört die Zukunft. Maßgeschneiderte Angebote und individuelle Reisearrangements waren schon immer Stärken der Larcher Touristik. Lassen Sie sich doch mal für sich, Ihre Familie oder Ihren Verein ein Komplettangebot für eine Reise oder eine Veranstaltung machen – Sie werden überrascht sein!
Larcher Touristik möchte sich bei allen Kunden und Geschäftspartnern für die langjährige Treue und gute Zusammenarbeit bedanken. Die Familie Larcher glaubt auch im Sinne der Freunde des Unternehmens zu handeln, wenn sie auf eine Jubiläumsfeier verzichtet und stattdessen mit einem Scheck für die katholische Kirche deren Engagement in den verschiedenen caritativen und gemeinnützigen Organisationen unterstützt.
So begann Albert Larcher sein Omnibusunternehmen…..
…..und so könnte ein Teil der Zukunft der Larcher Touristik aussehen!